Mit Starpianist Alexandre Tharaud verwandelt der »Dichter des Klaviers« den Kleinen Goldenen Saal für einen Nachmittag in den königlichen Palais am Hof von Versailles und begibt sich auf die Spuren französischer Musik.
Programm
JEAN BAPTISTE LULLY
Marche des Turcs
FRANÇOIS COUPERIN
La Logivière, Les Barricades mystérieuses, Passacaille, Les Ombres errantes, Tic Toc Choc
JEAN-PHILIPPE RAMEAU
Suite en la (Nouvelles suites)
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Modulierendes Präludium KV624 (626b)
FRANZ LISZT
Les Funérailles G 173/7 (aus »Harmonies poéthiques et religieuses«)
FRANZ SCHUBERT
Impromptus op. 90/1-4 D 899
Versailles & Beyond
Wer hätte gedacht, dass der Florentiner Giovanni Battista Lulli einmal zur Ikone der französischen Nationalmusik des 17. Jahrhunderts werden sollte? Besser bekannt ist Signore Lulli nämlich als Jean-Baptiste Lully, der bereits als Kind nach Frankreich kam und sich am Hof von Versailles zum wohl einflussreichsten Komponisten in der Musikgeschichte der Grande Nation entwickelte.
Durch Lullys Wirken für Ludwig XIV. entstand ein Musikstil, der in Frankreich für das nächste Jahrhundert als das unantastbare Nonplusultra gelten sollte. Und die französischen Ouvertüren und Tänze traten ihren Siegeszug quer durch Europa an.
Es muss imposant gewesen sein, als die Familie Mozart am Heilig Abend 1763 der königlichen Familie beim Bankett zusehen durfte. Rund um diesen Anlass erklang das ganze Spektrum der Versailler Hofmusik, von intimer Kammermusik bis zu festlichem Orchestersound und machte mächtig Eindruck auf den kleinen Wolfgang. Ganz im Gegensatz zu seinem Vater Leopold, der hoffte, dass »in 10 bis 15 Jahren der französische Geschmack völlig erlöschen« sein würde. Au contraire – wie die »französische« Musik von Nicht-Franzosen der Romantik eindrucksvoll belegt!
Jesuitengasse 12
86152 Augsburg
Tram Linie 2 bis Haltestelle »Mozarthaus/Kolping«, dann 3 Minuten Fußweg