»Er ist den 14ten Wintermonat 1719 gebohren, und trat bald nach abgelegten Studien der Weltweißheit und Rechtsgelahrtheit im Jahre 1743 in die hochfürstl. Dienste.«
– Leopold Mozart über sich selbst in der »Nachricht von dem gegenwärtigen Zustande der Musik Sr. Hochfürstlichen Gnaden des Erzbischoffs zu Salzburg im Jahre 1757«

Zeittafel

Die wichtigsten Ereignisse im Leben von Leopold Mozart sind auf der unten stehenden Zeittafel abgebildet.
Die Texte sind leicht gekürzt aus der Biografie »Leopold Mozart. Ein Mann von vielen Witz und Klugheit« von Silke Leopold entnommen, erschienen im Bärenreiter / J.B. Metzler Verlag.

1719

Am 14. November wird Leopold Mozart als ältestes von insgesamt neun Kindern des Ehepaares Johann Georg Mozart und Anna Maria, geb. Sulzer, in Augsburg geboren.

1720

Am 25. Dezember wird Anna Maria Pertl, Leopold Mozarts spätere Frau, in St. Gilgen geboren.

1721

Die Familie Mozart zieht in die Jesuitengasse.

1724

Am 1. September tritt Leopold Mozart zum ersten Mal in einer kleinen Nebenrolle in der Tragödie »Paulinus« im Jesuitengymnasium St. Salvator auf.

1728 – 1735

Leopold ist Schüler des Jeuitengymnasiums St. Salvator. Er erhält eine umfassende Bildung und spielt verschiedene Rollen im jährlichen Jesuitentheater. Die Rollen werden immer umfangreicher und anspruchsvoller. Höhepunkt ist die Rolle des Phaëton in der Tragödie »Cussero« im Jahr 1735.

1735

Im Oktober beginnt Leopold Mozart ein Studium der Philosophie am Lyzeum von St. Salvator.

1736

Am 19. Februar stirbt Leopold Mozarts Vater Johann Georg Mozart.

Im Sommer verlässt Leopold Mozart das Lyzeum und erhält am 4. August ein Abschlusszeugnis.

1737

Am 7. Dezember schreibt sich Leopold Mozart an der Universität Salzburg im Fach Philosophie ein.

1738

Am 22. Juni erwirbt Leopold Mozart den Grad des Baccalaureus an der Universität und setzt seine Studien fort.

1739

Am 8. September wird Leopold Mozart wegen Unbotmäßigkeit der Universität verwiesen.

1740

Johann Baptist von Thurn-Valsassina und Taxis, Domherr in Salzburg, beschäftigt Leopold Mozart als Kammerdiener und Violinist.

Leopold Mozart veröffentlicht seine »Sonate sei per Chiesa e da Camera« mit Widmung an seinen Dienstherrn.

1741

Leopold Mozart vertont die Passionskantate »Christus begraben«.

1742

Am 18. Mai wird in der Salzburger Universität das Schuldrama »Antiquitatis Personata« mit Musik von Leopold Mozart aufgeführt.

1743

Leopold Mozart vertont die Passionskantate »Christus verurteilt«.

Am 4. Oktober wird Leopold Mozart ohne Bezahlung als 4. Violinist in der Salzburger Hofkapelle angestellt.

1744

Am 21. November wird Leopold Mozart mit Gehalt sowie Wein- und Brot-Deputat als Hofviolinist angestellt.

1745

Am 23. Juni wird die Anstellung durch den neuen Fürsterzbischof von Dietrichstein widerrufen.

1746

Am 1. Mai wird Leopold Mozart erneut als Hofviolinist eingestellt.

1747

Leopold Mozart vertont das Oratorium »Der Mensch ein Gottesmörder«.

Am 21. November heiratet Leopold Mozart Anna Maria Pertl und bezieht mit ihr eine Wohnung in der Tragasse.

1748

Am 18. August wird das erste Kind Johann Leopold Joachim Mozart geboren († Anfang 1749).

1749

Am 18. Juni wird das zweite Kind Maria Anna Cordula Mozart geboren († wenige Tage danach).

1750

Am 13. Mai wird das dritte Kind Maria Anna Nepomucena Walpurgis Mozart geboren († Ende Juli).

1751

Am 30. Juli wird Maria Anna Walburga Ignatia (»Nannerl«) Mozart als viertes Kind geboren († 1829).

1752

Am 4. November wird das fünfte Kind Johann Karl Amadeus Mozart geboren († Anfang 1753).

1754

Am 9. Mai wird das sechste Kind Maria Crescentia Francisca de Paula Mozart geboren († Ende Juni).

1755

Leopold Mozart komponiert die »Bauren-Hochzeit« und die »Musikalische Schlittenfahrt« für das Collegium musicum in Augsburg.

Reise nach Augsburg im September/Oktober.

1756

Am 27. Januar wird Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart als siebtes Kind geboren († 1791).

Mit Datum vom 26. Juli unter dem Vorbericht erscheint Leopold Mozarts »Versuch einer gründlichen Violinschule« im Verlagshaus Lotter in Augsburg.

Am 13. November wird Leopold Mozart zum Geigenlehrer der Kapellknaben des Doms ernannt.

1757

Im III. Band von Friedrich Wilhelm Marpurgs »Historisch-Kritischen Beyträgen zur Aufnahme der Musik« erscheint die vermutlich von Leopold Mozart verfasste »Nachricht von dem gegenwärtigen Zustande der Musik Sr. Hochfürstlichen Gnaden des Erzbischoffs zu Salzburg im Jahre 1757«.

1758

Leopold Mozart steigt zum 2. Violinisten der Hofkapelle auf.

1759

Leopold Mozart schenkt Nannerl ein Notenbuch, in dem er Stücke für ihren Klavierunterricht niederschreibt.

Im Verlagshaus Lotter in Augsburg erscheint »Der Morgen und der Abend«, eine Sammlung von Kompositionen von Johann Ernst Eberlin und Leopold Mozart für das große Hornwerk der Veste Hohensalzburg.

1761

Am 1. und 3. September wird in der Salzburger Universität das Schuldrama »Sigismundus Hungariae Rex« aufgeführt. Der fünfjährige Wolfgang Mozart ist unter den Tänzern genannt.

1762

Am 12. Januar reist Leopold Mozart mit seinen beiden Kindern nach München, um ihr Können dem Kurfürsten Maximilian III. Joseph vorzuführen.

Am 18. September begibt sich die Familie Mozart auf eine Konzertreise über Passau und Linz nach Wien.

1763

Am 5. Januar kehrt die Familie Mozart aus Wien nach Salzburg zurück.

Am 28. Februar wird Leopold Mozart zum Vizekapellmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt.

Am 9. Juni beginnen die Mozarts ihre große Europareise, die sie zunächst über München, Augsburg, Ludwigsburg, Schwetzingen, Frankfurt, Mainz und Brüssel bis nach Paris führen wird, wo sie am 18. November eintreffen.

Am 24. Dezember begeben sich die Mozarts nach Versailles.

1764

Am 8. Januar kehrt die Familie Mozart aus Versailles nach Paris zurück, wo sie bis zum 10. April bleiben.

Am 23. April kommen die Mozarts in London an, wo sie, mit Ausnahme eines längeren Aufenthalts in Chelsea bis Juli 1765 bleiben.

1765

Am 24. Juli verlassen die Mozarts England und kommen nach einer Reise über Lille, Gent, Antwerpen und Rotterdam am 10. September in Den Haag an.

1766

Bis Mai halten sich die Mozarts an verschiedenen Orten in den Niederlanden auf und reisen danach über Paris, Dijon und Lyon, die Schweiz, Donaueschingen, Augsburg und München nach Salzburg zurück, wo sie am 29. November eintreffen.

1767

Mitte September reist die Familie Mozart nach Wien, Mitte Oktober weiter nach Brünn und Olmütz, weil in Wien die Blattern grassieren.

1768

Am 10. Januar kehren die Mozarts nach Wien zurück, wo sie am 19. Januar eine Audienz bei Maria Theresia und Joseph II. erhalten.

Am 21. September verfasst Leopold Mozart eine Beschwerdeschrift »Species facti« an Joseph II., in der es um die Machenschaften des Theaterdirektors Giuseppe Afflisio geht.

Leopold Mozart legt ein Werkverzeichnis seines zwölfjährigen Sohnes an.

1769

Ende des Jahres erscheint die zweite Auflage von Leopold Mozarts Violinschule, diesmal unter dem Titel »Gründliche Violinschule«.

Am 13. Dezember brechen Leopold und Wolfgang Mozart zu einer Reise nach Italien auf.

1770

Anfang Januar reisen Vater und Sohn über Verona und Mantua nach Mailand, wo sie bis Mitte März bleiben. Anschließend geht es über Bologna nach Rom, Anfang Mai nach Neapel, Mitte Juni auf demselben Weg wieder zurück.

Nach einem längeren Aufenthalt bei Bologna treffen sie am 18. Oktober wieder in Mailand ein, wo Wolfgang Mozarts Oper »Mitridate re di Ponto« am 26. Dezember uraufgeführt wird.

1771

Am 4. Februar beginnt die Reise von Mailand nach Venedig, wo Vater und Sohn eine Woche später eintreffen. Am 12. März reisen sie zurück nach Salzburg, wo sie am 28. März eintreffen.

Mitte August reisen Vater und Sohn erneut nach Mailand, wo am 17. Oktober Wolfgang Mozarts »Ascanio in Alba« uraufgeführt wird. Am 15. Dezember kehren sie nach Salzburg zurück.

1772

Am 24. Oktober brechen Vater und Sohn zu ihrer dritten Italienreise auf und erreichen am 4. November Mailand, wo am 26. Dezember Wolfgang Mozarts »Lucio Silla« uraufgeführt wird.

1773

Am 13. März kehren Vater und Sohn aus Italien zurück.

Von Mitte Juli bis Ende September reisen Vater und Sohn erneut nach Wien, wo Kaiserin Maria Theresia ihnen am 5. August Audienz gewährt.

Im Herbst zieht die Familie Mozart von der Wohnung in der Tragasse in das Tanzmeisterhaus am Hannibalplatz.

1774

Am 6. Dezember reisen Vater und Sohn für drei Monate nach München.

1775

Anfang Januar kommt auch Nannerl nach München, um bei der Premiere der Oper »La finta giardiniera« ihres Bruders am 13. Januar anwesend zu sein.

1776

Am 14. März richtet Leopold Mozart ein Gesuch an Erzbischof Colloredo, in dem er um einen weiteren längeren Urlaub für eine Reise mit seinem Sohn bittet. Es bleibt unbeantwortet.

Im August bittet Wolfgang Mozart um seine Entlassung. Colloredo entlässt daraufhin mit Dekret vom 1. September Vater und Sohn.

1777

Am 23. September bricht Wolfgang Mozart ohne den Vater, nur mit seiner Mutter zu der Reise auf, die ihn bis nach Paris führen wird.

Leopold Mozart bemüht sich um die Rücknahme des Entlassungsdekrets, die am 26. September gewährt wird.

1778

Von Salzburg aus bemüht sich Leopold Mozart, die Reise des Sohnes zu unterstützen, indem er seine Kontakte mit Melchior Grimm in Paris, Padre Martini in Bologna oder Josef Mesmer und Franz von Heufeld in Wien auffrischt, um für seinen Sohn Empfehlungsschreiben oder andere Unterstützung zu bekommen.

Am 3. Juli stirbt Anna Maria Mozart, mehr als 30 Jahre Leopold Mozarts Ehefrau, in Paris.

1779

Am 15. Januar kehrt Wolfgang Mozart nach Salzburg zurück. Sofort reicht er ein offenbar von Leopold Mozart schon verhandeltes und formuliertes Gesuch um Anstellung Wolfgangs als Hoforganist ein, das am 17. Januar gewährt wird.

1780

In Zusammenhang mit der Oper »Idomeneo«, die Wolfgang Mozart in München komponiert, verhandelt Leopold Mozart die Ausgestaltung des Librettos mit dem Salzburger Hofkaplan und Librettisten Giambattista Varecso.

1781

Am 25. Januar treffen Leopold und Nannerl Mozart in München ein. Zwei Tage später findet die Generalprobe zu »Idomeneo« statt, am 29. Januar die Uraufführung.

Anfang März reist Leopold Mozart mit Nannerl und Wolfgang nach Augsburg. Am 12. März reisen Leopold und Nannerl Mozart zurück nach Salzburg, während Wolfgang Mozart von Erzbischof Colloredo nach Wien beordert wird.

Im März nimmt Leopold Mozart Heinrich und Margarethe Marchand, die Kinder des Münchner Theaterdirektors Theobald Marchand als Kostzöglinge in Salzburg auf.

1782

In der Karnevalszeit reist Leopold Mozart nach München.

Der Formulierung in einem Brief an die Baronin Waldstätten vom September 1782 zufolge lebt Leopold Mozart mit seiner Tochter ansonsten »im Stillen«.

1783

In der Karnevalszeit reist Leopold Mozart nach München.

Im März nimmt Leopold Mozart die Kusine der beiden Marchand-Kinder, Maria Johanna Brochard, ebenfalls als Kostzögling auf.

Von Ende Juli bis Ende Oktober besuchen Wolfgang Mozart und seine Frau Constanze Leopold Mozart in Salzburg.

1784

Am 23. August nimmt Leopold Mozart an der Hochzeitsfeier seiner Tochter in St. Gilgen teil.

Am 1. September fährt Leopold Mozart mit seinen drei Kostzöglingen nach Obing, um sie dort den Eltern zu übergeben.

1785

Am 28. Januar reist Leopold Mozart nach München und von dort am 6. Februar in Begleitung von Heinrich Marchand weiter nach Wien, wo er am 11. Februar eintrifft und bis zum 25. April im Hause seines Sohnes zu Gast ist.

Am 6. April wird Leopold Mozart als Lehrling in die Freimaurerloge »Zur Wohltätigkeit« aufgenommen, am 16. April zum Gesellen und am 22. April zum Meister befördert.

Am 27. Juli bringt Nannerl in Salzburg ihren Sohn Leopold zur Welt. Leopold Mozart behält das Kind bei sich, als Nannerl nach St. Gilgen zurückkehrt.

1786

In der Karnevalszeit reist Leopold Mozart nach München.

Leopold Mozart kümmert sich um seinen Enkel.

Heinrich Marchand, seit dem 8. Februar Mitglied der Salzburger Hofkapelle, wohnt bei Leopold Mozart.

1787

Im Februar reist Leopold Mozart für zwei Wochen nach München.

Am 28. Mai stirbt Leopold Mozart und wird am 29. Mai auf dem Friedhof von St. Sebastian in Salzburg begraben.